Gierwerei
Tannerie
Gerberei
Bettlingen - Bettlange
Harel - Harlingen - Harlange


Betlange, Betherbach - Moulin à farine, dit Lohmühle, Harlerbach, Harlange (Carte J.B. Liesch de 1840)



Historique - Geschichtlicher Überblick
1839/40 (?)

Fondation - Gründung

Pauly

1839

In den Gemeindeberichten kann man nachlesen, dass im Jahre 1839 Pauly J.P. (Gerber und Händler aus Niederwiltz) und Pauly Nic. (aus Vianden) die Ermächtigung erfragten, auf ihrem Grund in der Bettlerbach einen Gerbereibetrieb eröffnen zu dürfen.

   
 

Offensichtlich hatte der Antrag Erfolg, denn ein Jahr später siedelte sich die Familie Fallize, aus Vianden kommend, in Bettlingen an, um den dortigen Betrieb zu übernehmen. Doch laut Gemeinderatsbericht verkaufte die Gemeinde schon 1831 vier kleine Hecken, davon eine bei der Gerberei Bettlingen, gelegen war. In diesen Jahren allerdings gab es für Harlingen bedeutende politische Umwälzungen.

   
1839

fielen 5 der 8 luxemburgischen Distrikte an Belgien, und bei der endgültigen Grenzfestlegung 1843 fiel die Gerberei "La Bettlange"an Belgien

Dies erklärt auch, warum der spätere Bischof Mgr. Fallize, der 1844 geboren wurde, im Geburts- und Taufregister von Villers-Ia-Bonne-Eau eingetragen ist.

   
  Die Fallize wohnten nur bis 1844 in Bettlingen, und so ließ der
1846 legte der Gerber Pauly der Harlinger Gemeindeführung nahe, bei den zuständigen Instanzen die Erlaubnis zu erbitten, die Baumrinde direkt nach Bettlingen liefern zu dürfen. Die Zollbüros in Martelingen und Doncols sollten sich mit eidesstattlichen Erklärungen begnügen. Immerhin war das „Schläissen” für viele Harlinger die einzige Einnahmequelle.
   
gegen 1850 Gerbereibesitzer Donner aus Martelingen, der selbst nicht in Bettlingen wohnte, liess den Gerbmeister Nikolaus Perrard aus Prüm kommen. Dessen Nachkommen leben noch heute in Harlingen.
   
   
1856 beispielsweise wurden etwa 5000 Bürden Baumrinde (rund 25 000 Kilo) nach Bettlingen gefahren - aber noch immer nicht auf dem direkten Wege.
   
   
   
 

Die Gerberei stellte Sohlleder her, weil sich das Wasser des Bettlerbaches besonders zu diesem Zweck eignete.

Wie eine Federzeichnung von Jean Perrad um 1880 zeigt, sah der Betrieb recht stattlich aus: neben der Gerberei selbst gab es Lagerräume, Wohnhäuser, sogar eine Lebensmittelhandlung. Die Gerberei wies ungefähr 200 Fasseln auf, und sie beschäftigte zeitweise bis zu 50 Arbeiter. Das Material (Kohlen, Häute - meist aus Übersee) wurden vorwiegend vom Bahnhof Libramont mit Ochsen- und Pferdewagen auf holprigen, unbequemen Wegen herangeschafft, während die Lohe, wie angedeutet, aus der Umgegend stammte.

   
  Ob die Gerberei sich rentierte, lässt sich schwer nachprüfen. Jedenfalls vermerkten die Gemeinderegister schon 1856, dass die beiden Gerbereien im Abstieg begriffen seien, aber mündliche Aussagen deuteten darauf hin, dass die Gerberei Bettlingen zwischen 1860-1880 noch eine Blütezeit erlebte.
   
  Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die industrielle, maschinelle Produktion aufkam und anderswo die Häute mit Chemikalien gegerbt wurden, war die Gerberei Bettlingen wegen ihrer schlechten Lage bald nicht mehr konkurrenzfähig. Die Zahl der Arbeiter sank zusehends, 10 bis 15 gab es eine Zeitlang, zum Schluss höchstens 4 bis 5. Der Verdienst eines Arbeiters betrug 1,50 Franken pro Tag. Schon vor 1900 stand der Betrieb still. Der jüngste Sohn des Gerbmeisters Perrad, Jacques Perrad-Hertz, der den Betrieb übernommen hatte, verkaufte das Holz aus den Fasseln, und die Gebäude verfielen rasch.
<1900 Fermeture - Schließung
   
  Seit den Kriegszerstörungen 1944/45 findet man nur noch von Pflanzen überwucherte Ruinen, die einem Einwohner aus Villers-la-Bonne-Eau gehören.
   
 

 


Liens / Links
Gierwereien zu Lëtzebuerg - Tanneries au Luxembourg - Gerbereien in Luxemburg

Bibliographie
  Titel - Titre
Author - Auteur - Autor
Date
Edition - Verlag
Contents - Contenu - Inhalt
Pages - Seiten
ISBN
  100 Joer Harmonie Harel 1885-1985 Jos Heinen 1985        

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