Kyllwerk
Ehrang / Trier (Deutschland)


Kyllwerk, Ehrang / Trier - <=1934 (Postkarte: Verlag von Math. Jun, Ehrang; Collection: industrie.lu)


Historique - Geschichtlicher Überblick
1902 Bau
   
1909 Kauf durch dier Stadt Trier
   
1926/27 Umbau
1927 Trier, 18. Juli 1927. Das der Stadt Trier gehörende Kyllwerk des hiesigen Elektrizitätswerks zwischen Ehrang und Burg Ramstein, das sich seit einem Jahr im Umbau befindet, entwickelt sich trotz seiner kleinen Ausmaße zu einem Meisterwerk moderner Technik, zu einem Wasserkraftwerk, das unabhängig von jeder menschlichen Arbeitskraft und Wartung ist and das erste automatische Wasserkraftwerk Europas darstellen wird. Die alte Anlage war dadurch gekennzeichnet, daß eine in der Kyll festgemauerte Stauschwelle die Höhe des Gefälles bedingte, das in Anbetracht der Hochwasser- und Eisgefahren verhältnismäßig niedrig gehalten werden mußte. Für die Abänderung dieser unwirtschaftlichen Verhältnisse arbeiteten Regierungsbaumeister Kaurisch und Direktor Blechmann vom Städtischen Elektrizitätswerk einen Plan aus, der nach seiner Eigenart bis jetzt nur in wenigen amerikanischen und japanischen Wasserkraftwerken Anwendung gefunden hat und der jetzt seiner Fertigstellung entgegenreift. Das Einzugsgebiet der Kyll ist etwa 820 Quadratkilometer groß, und die Wasserstände wechseln außerordentlich (der kleinste Abfluß wurde mit 1,2 Kubikmetersekunden gemessen, während die Kyll bei Hochwasser 400 bis 600 Kubikmetersekunden führt). Man sah deshalb von einer Stauschwelle ab und setzte ein Walzenwehr von 32 Meter und 2,5 Meter Durchmesser ein. Das Walzenwehr liegt im gesenkten Zustand mit dem Stauschild an einer Anschlußwelle mit Pfeilern von 12 Meter Gründungstiefe, wobei ein freier Stau von 3 Meter gegen Unterwasser entsteht. Das Walzenwehr wird durch ein Windwerk mittels Gliederkette an eingemauerten Zahnstangen kletternd bewegt. Nach Vorbildern von der kanalisierten Maas nach dem System Dénil ist ein Fischpaß erbaut, der unter 60 Grad liegt und hakenförmige, halbrunde Ansätze zeigt, in denen das Wasser eine dem Strom entgegengesetzte Richtung einschlägt und dem Fisch das Steigen erleichtert. Außerdem ist ein Freifluter mit regelbarem Wehr zum Spülen sowie ein Tafelschutz mit Hochwasserschutz im Oberwassergraben vorgesehen, wo etwa 100.000 Kubikmeter angestaut werden. Die Leistung der Anlage wird nach dem Umbau 500 KVA betragen und die jährliche Strommenge 1,6 Millionen Kilowattstunden erreichen. Das Wesentliche und technisch Neuartige der Anlage ist ihre vollständig selbsttätige Einstellung und Regulierung. Das Werk wird in ununterbrochenem Tag- und Nachtbetrieb Strom liefern und paßt sich allen Wasserständen und Zuläufen der Kyll ohne besondere Wartung an, da Schwimmereinrichtungen den Wasserspiegel am oberen Wasserlauf kontrollieren und bei Veränderungen des Zulaufs das Walzenwehr durch elektrische Hebeeinrichtungen senken oder heben. Die Regulierung ist sehr feinfühlig, so daß sie schnell steigende Hochwasser durch Öffnen des Walzenwehrs innerhalb 20 Minuten unschädlich werden läßt. Bei Störungen im stromführenden Netz oder bei eintretender großer Erwärmung der Maschinenanlagen lösen Automaten die Steuer- und Schalteinrichtungen aus und die Anlage wird selbsttätig zum Stillstand gebracht. Die Störung zeigt sich durch Signale an der Hauptschalttafel des Elektrizitätswerks, so daß die Ursache schnellstens beseitigt werden kann. (OMZ: 22.7.1927)
   
   


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